Erfüllter leben


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"Mehr Lebensqualität im Alter" der Stadt Arnsberg

In den kommenden 15 Jahren wird in Deutschland der Anteil über 64-Jähriger an der Bevölkerung im Alter zwischen 20 und 65 Jahren - der sogenannte Altenquotient - von rund 34 auf knapp 44 Prozent steigen. Diese Entwicklung verläuft regional unterschiedlich.

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In der Gemeinde Arnsberg im Sauerland beispielsweise wird sich der Anteil Älterer von 37 auf 48 Prozent erhöhen. Da viele von ihnen weder Enkel noch Kinder haben, werden künftig mehr ältere Menschen fremde Hilfe benötigen und damit mehr kommunale und private Serviceleistungen nachfragen. Um diese Nachfrage zu befriedigen, hat die Stadt das Konzept „Mehr Lebensqualität im Alter" entworfen, in der Menschen unterschiedlicher Generationen einander helfen und gemeinsam Projekte realisieren.

Die konkreten Projekte werden von Partnern in der kommunalen Verwaltung, freien Wohlfahrtsverbänden, Wirtschaftsakteuren und der Bürgergesellschaft durchgeführt. Die Stadt bietet ihnen finanzielle, logistische und versicherungstechnische Unterstützung an. Bei der Verwirklichung werden die Bürger aktiv eingebunden, zum Beispiel im Rahmen von Stadteilkonferenzen oder Zukunftswerkstätten. Dies erhöht nicht nur die Akzeptanz der jeweiligen Projekte sondern bezieht auch wertvolles Wissen der Beteiligten in die Entscheidungen ein.

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Ein Projekt, das Jung und Alt zusammenbringt, ist die „Akademie 6 bis 99". Sie bietet Bildungsangebote für Interessierte jeden Alters an. Alle sechs Wochen lädt die Akademie Experten ein, die über interessante Themen referieren und die Teilnehmer aktiv einbinden. Zum Beispiel wurde im Oktober 2010 unter dem Motto „Du da im Radio" ein Moderationstraining für Jung und Alt angeboten.

Ein weiteres Projekt wurde vom Kindergarten „Kleine Eiche" mit Unterstützung der Stadt organisiert. Die Kinder besuchten die Caritas-Tagespflege in Arnsberg und führten vor Senioren ein eigens einstudiertes Theaterstück auf. Anschließend wurde gemeinsam gesungen und gespielt.

Um die Teilhabe von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen am Leben in der Kommune zu verbessern, hat die „Arnsberg - Lern-Werkstadt Demenz" einen sogenannten Zirkus der Generationen organisiert. Jugendliche üben an mehreren Abenden gemeinsam mit Demenzkranken Kunststücke ein, die anschließend im Jugendbegegnungszentrum der Gemeinde präsentiert werden.

In der eigens von der Stadt eingerichteten Fachstelle „Zukunft Alter" arbeiten zwei hauptamtliche Mitarbeiter an der Umsetzung des Konzepts von „Mehr Lebensqualität im Alter". Bei der Entwicklung von konkreten Handlungsstrategien kooperiert die Fachstelle mit Raumplanern, Stadtentwicklern, Pädagogen und Bürgern. Dadurch wird ein Wissenstransfer zwischen Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Bürgern ermöglicht. Im Dezember 2010 wurde das Konzept mit dem Deutschen Engagementpreis ausgezeichnet.

Weiterführende Links:

Informationen zum Konzept „Mehr Lebensqualität im Alter" und zum Dialog der Generationen in Arnsberg:
http://www.arnsberg.de/zukunft-alter/index.php

http://www.bildungsstadt-arnsberg.de/bildung/schulische-bildung/bildungspartnerschaften/generationsuebergreifende-kooperation/generation.php

Beispielprojekte vom „Projekt Demenz Arnsberg":
http://www.projekt-demenz-arnsberg.de/ich-will-helfen/gute-beispiele/