Erfüllter leben


Übersicht Leuchttürme

Leihen, Tauschen, Verschenken

Immer mehr Menschen möchten sich nicht mit weiterem Besitz belasten. Statt zu kaufen, leihen sie sich lieber den gewünschten Gegenstand oder tauschen ihn gegen etwas anderes ein. Wer Dinge, die zu gut zum Wegwerfen sind, loswerden möchte, verschenkt sie einfach. Leihen, tauschen und verschenken spart nicht nur Geld, sondern im Idealfall auch natürliche Ressourcen, wobei allerdings über Letzteres exakte Untersuchungen noch ausstehen.

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Der Leihautomat aus Berlin

Wer kurzfristig Fahrradwerkzeug, eine Bohrmaschine oder Brettspiele braucht, kann sich diese künftig an einem Leihautomaten zum Stundentarif ausleihen. Der Automat hat die Form eines großen Schranks mit zehn Fächern. Über die ausleihbaren Produkte und den Standort des nächstgelegenen Leihautomaten informiert eine App. Die Leihgebühr wird bargeldlos vom Nutzerkonto abgebucht. Die Entwickler und Betreiber der Leihautomaten - ein fünfköpfiges junges Team aus Berlin - wollen die Produkte, die sie verleihen, allerdings nicht selber kaufen. Hersteller werden als Partner eingebunden und können ihre Produkte auf einem Zukunftsmarkt platzieren. Im Gegenzug für das Bereitstellen von Produkten sollen die Hersteller an den Umsätzen beteiligt werden. Für eine solche strategische Partnerschaft konnten bereits der Musikgerätehersteller Pokketmixer, der Produzent von Luuv Kamerastativen und die Macher des 3d-Stiftes 3Doodler gewonnen werden. Noch ist der Leihautomat nicht auf dem Markt. Der erste Prototyp wurde jedoch fertig gestellt und nun beginnt zeitnah im EBA51, einem Studenten-Container-Dorf in Berlin, eine Testphase. Für die Weiterentwicklung braucht das Team noch Geld. Unter www.leihbar.org können Sie sich über das Startup-Projekt genauer informieren.

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Tauschläden und Umsonstläden

Viele Menschen haben Dinge, die sie nicht mehr brauchen oder haben wollen, die aber zu schade zum Wegwerfen sind. Andere Menschen suchen vielleicht genau diese Dinge, können sie sich aber nicht leisten. Tausch- und Umsonstläden bringen beide Interessen zusammen. In ihnen werden neue oder gebrauchte Gegenstände kostenlos bereitgestellt. Umgekehrt können Gegenstände tauschfrei mitgenommen werden. Im Vordergrund steht dabei der umweltfreundliche Umgang mit Gütern und der nachbarschaftliche Zusammenhalt. Die Miete der Läden wird häufig von den Nutzern in Form von Kleinspenden finanziert.  

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Um zu verhindern, dass jemand beispielsweise säckeweise Kleidung mitnimmt und auf dem nächstbesten Flohmarkt verkauft, begrenzen manche Läden die Zahl der Gegenstände, die jemand an einem Tag mitnehmen darf. Häufig können in solchen Läden auch defekte Gegenstände gemeinsam repariert oder verschönert werden. Tausch- und Umsonstläden sind vorwiegend in größeren Städten zu finden. Im Juni 2014 gab es im deutschsprachigen Raum knapp 80 Umsonstläden. Unter www.umsonstladen.de oder http://umsonstladendd.wordpress.com/ können Sie sich über Tausch- und Umsonstläden informieren und ggf. Anregungen für die Gründung eines eigenen Ladens finden.