In Deutschland sind rund drei Millionen Kinder und Jugendliche von Armut betroffen. Allerdings ist Kinderarmut nur zum Teil ein materielles Problem. Häufig fehlen stabile familiäre Strukturen. Viele Kinder werden von ihren Eltern und Angehörigen nicht gefördert, emotional vernachlässigt, Gesundheitsrisiken ausgesetzt und/oder von kulturellen Angeboten ausgeschlossen. Dies verhindert, dass sie ihre Fähig- und Fertigkeiten voll entwickeln und zu selbst- und verantwortungsbewussten Erwachsenen heranreifen können.
Um herkunftsbedingte Barrieren zu überwinden, reichen finanzielle Hilfen für die Betroffenen alleine nicht aus. Vielmehr bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung aller gesellschaftlichen Kräfte. Mit dem Programm Lichtpunkte unterstützen die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und die debitel AG bundesweit 27 Projekte und Initiativen, in denen sich Bürger dafür einsetzen, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche eine Chance bekommen. Schirmherrin des Programms ist die Weltklasse-Schwimmerin Britta Steffen.
Beispielhafte Lichtpunkte sind etwa das „Kinderrestaurant" der Diakonie Riesa-Großenhain gGmbh aus Zeithain in Sachsen sowie die „Die kleinen Kosmonauten" des Vereins Aktive Nachbarschaft Jenfeld aus Hamburg.
Kinderrestaurant
Das Kinderrestaurant befindet sich in einem Plattenbau in Zeithain. Viele der dort lebenden Familien bieten ihren Kindern nur selten das Ritual eines gemeinsamen Essens. Das Kinderrestaurant schafft Abhilfe: Hier kochen die Kinder und laden dann die Eltern ein. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern - Jugendlichen aus dem Ort, Pädagogen, einer Köchin in Ausbildung, einem Bäcker und vielen anderen - bewirtschaften die Kinder das Restaurant, planen, kaufen Zutaten ein, kochen und servieren. Sie lernen viel über Kochen, Tischkultur und gesunde Ernährung. Auch macht es sie stolz, wenn es den eingeladenen Eltern und Gästen schmeckt.
Die kleinen Kosmonauten
Jenfeld-Ost ist ein Hamburger Stadtteil mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit, der durch Sozialwohnungen aus den 1970er Jahren geprägt ist. Viele der hier lebenden Kinder kennen häufig nur den eigenen Wohnbezirk. Dagegen setzt das Projekt „Die kleinen Kosmonauten" des Schulvereins der Schule Oppelnerstraße Ausflüge durch die Heimatstadt und in die Welt der Kunst. Die Kinder lernen den U-Bahnfahrplan zu lesen und besuchen Orte außerhalb ihres kleinen Kosmos. Mit allen Sinnen gehen sie auf die Reise. Sie sammeln Eindrücke und Ideen, die sie gemeinsam mit Künstlern in einer Ausstellung, einem Hörspiel oder einem Konzert umsetzen. So erfahren die Kinder nicht nur mehr über ihre Stadt, sie bekommen auch Anerkennung für ihre geschaffenen Kunstwerke.
Unter www.lichtpunkte.info werden zahlreiche weitere vorbildliche Projekte vorgestellt, die zum mitmachen und nachahmen einladen. Weitere Informationen erhalten sie von
Petra Jurkowitsch (Programmleiterin)
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Tempelhofer Ufer 11
10963 Berlin
Tel.: 030 - 25 76 76 - 867
Fax: 030 - 25 76 76 - 10
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