Material Mafia
Die Nachfrage nach Altmaterialien wie Holz, Leinwände oder Stoffresten ist groß. Künstler, Studenten und Upcycler können mit geringem finanziellem Aufwand noch viel aus dem machen, was für andere Abfall ist. Doch an solche Materialien zu gelangen ist oftmals nicht einfach.
Aus diesem Grund hat die Künstlerin Katja von Helldorff die "Material Mafia" in Berlin gegründet. Ihr Projekt versteht die Belgierin als eine Art Second-Hand-Baumarkt oder Künstlerbedarfsladen. Das soziale Unternehmen stellt dabei die Verbindung zwischen Materialbesitzern und -abnehmern - häufig Kulturschaffende - her. Abfall wird so zur Ressource und dem Nutzungskreislauf wieder zugeführt. Somit werden Kreativität und Nachhaltigkeit miteinander verbunden.
Zunächst werden Unternehmen, Handwerker oder Institutionen kontaktiert, ob sie verwertbare Materialien zur Verfügung stellen können. Diese werden von der "Material Mafia" kostenfrei abgeholt. Die Suchenden können anschließend an die "Material Mafia" herantreten. Gegen eine kleine Gebühr - um etwa Fahrtkosten und dergleichen abzudecken - werden Materialien an sie vermittelt. Dazu gehören beispielsweise Holzpaletten, Leuchtstoffröhren, Farbe, Stoffrollen, Autoreifen, Schallplatten oder Glasscheiben. Eine Internetplattform über die Materialien gezielt gesucht werden können, befindet sich derzeit im Aufbau. Aus dieser Datenbank soll einmal ein Archiv für Materialien entstehen, so dass sich Suchende schnell darüber informieren können, was verfügbar ist.
Darüber hinaus werden bei der "Material Mafia" Workshops angeboten, in denen Erwachsene, Jugendliche oder auch ganze Schulklassen lernen können, aus Müll etwas Wertvolles zu schaffen. Hier kann beispielsweise die Aufbereitung alter Möbelstücke oder das Up- und Recycling verschiedenster Gegenstände erlernt werden. Neben handwerklichen Fähigkeiten lernen die Kursteilnehmer auch eine Kultur der Weiterverwertung kennen und werden für den Umgang mit verwertbaren Materialien sensibilisiert.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Material Mafia. Auch Deutschlandradio berichtete über das 2011 mit dem degewo Gründerpreis ausgezeichnete Unternehmen.