Erfüllter leben


Übersicht Leuchttürme

Ein Fahrrad aus Holz

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Nachwachsende Rohstoffe wie Holz, pflanzliche Öle, Naturfasern wie Hanf oder chemische Grundstoffe natürlicher Herkunft wie Kautschuk, Harz oder Wachs bieten gegenüber künstlichen Materialien oder fossilen Rohstoffen eine Reihe von Vorteilen. Sie werden in der Regel nicht unter ökologisch fragwürdigen Bedingungen in Minen oder im Tagebau abgebaut. Darüber hinaus wandeln Materialien biologischen Ursprungs Sonnenenergie direkt in Pflanzenwachstum um. Somit wird bei der Produktion gegenüber künstlichen Materialien erhebliche weniger Energie verbraucht. Außerdem binden Produkte aus Pflanzen langfristig CO2, das so nicht weiter zur globalen Erwärmung beitragen kann. Auch haben nachwachsende Rohstoffe den Vorteil, zumindest in Europa nahezu überall zur Verfügung zu stehen, während beispielsweise Mineralien nur ortsgebunden vorhanden sind. Bei lokaler Produktion können Energie und Emissionen für Transport eingespart und regionale Wirtschaftskreisläufe initiiert werden. Am Ende des Produktlebenszyklus können die natürlichen Stoffe zudem der energetischen Verwendung zugeführt werden.

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Projektwerkstatt "NaWaRo-Fahrrad.de/atm - Regional nachwachsende Rohstoffe auf Rädern"

Um zu zeigen, dass nachwachsende Rohstoffe - vor allem im Hinblick auf die bevorstehende Verknappung von Ressourcen wie Erdöl - konventionelle Rohstoffe ersetzen können, hat sich die Projektwerkstatt "NaWaRo-Fahrrad" das Ziel gesetzt, erneuerbare Rohstoffe zu erforschen und die Erkenntnisse zur Herstellung eines Fahrrades umzusetzen, das zu 90 Prozent aus Materialien biologischen Ursprungs besteht. Darüber hinaus sollen regionale Produktionsketten mit regionalen Rohstoffen etabliert werden. Dies alles geschieht im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Technischen Universität Berlin, die Studenten aller Fachbereiche aus Berlin und Brandenburg offen steht und als freies Wahlfach im Studium angerechnet werden kann. Seit 1985 gibt es an der TU solche Projektwerkstätten für sozial und ökologisch nützliches Denken und Handeln. Die Projektwerkstätten werden von Studenten selbst organisiert und von Hochschullehrern unterstützt. Bei den wöchentlichen Treffen von NaWaRo-Fahrrad werden Fahrradteile entwickelt, verschraubt und Prototypen gefertigt. Erste Prototypen aus Holz und Bambus konnten bereits auf Ingenieursmessen vorgestellt werden. Weitere Informationen - auch für Interessierte Studenten - finden Sie auf der Homepage der Projektwerkstatt.

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Zambikes

Auch ein amerikanisch-sambisches Sozialunternehmen geht der Frage nach, ob Fahrräder immer aus Metall sein müssen. Um Armut und Arbeitslosigkeit in Sambia gleichzeitig zu bekämpfen, werden auf Grundlage lokaler Produktionsketten Fahrräder aus lokal angebautem Bambus produziert. Bambus ist für den Fahrradbau aus nachwachsenden Rohstoffen u.a. deswegen besonders geeignet, weil es zum einen relativ schnell wächst und zum anderen sehr stabil ist. Über 300 solcher Bambus-Rahmen - deren Produktion über zwei Monate in Anspruch nimmt - konnten so in den letzten Jahren in Sambia gefertigt und auf dem Weltmarkt verkauft werden. Auch für den lokalen Markt werden Fahrräder sowie die sogenannten Zambulances produziert. Der Transport von Kranken wird bisher in entlegenen Regionen Sambias mit einfachsten Transportmitteln - beispielsweise einer Truhe, auf der Kranke zum Krankenhaus getragen werden - durchgeführt. Durch die Zambulance können Patienten bequemer und schonender mithilfe eines Fahrrades in die nächstgelegene Einrichtung gebracht werden. Neben dem Engagement für das sambische Gesundheitssystem fühlt sich Zambikes auch der Ausbildung seiner Angestellten und deren Familien verpflichtet. Über 15 Angestellte wurden bereits mit einem Stipendium für einen Bildungsabschluss ausgestattet. Weitere Informationen sowie eine umfangreiche Bilder- und Videogalerie finden Sie auf der Homepage des Unternehmens.