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Nachhaltiges Regieren in der OECD -
Wie zukunftsfähig ist Deutschland?

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Im Bericht "Nachhaltiges Regieren in der OECD - Wie zukunftsfähig ist Deutschland?" stellt die Bertelsmann Stiftung die Ergebnisse der Sustainable Governance Indicators 2011 vor, die einen Überblick über die Zukunftsfähigkeit Deutschlands und anderer OECD-Staaten geben. Die Zukunftsfähigkeit wird über rund 150 Indikatoren zu Reformbedarf und Reformfähigkeit in wichtigen Politikbereichen wie Umwelt, Wirtschaft, Beschäftigung oder Soziales bestimmt.

Demnach wird die Zukunftsfähigkeit Deutschlands relativ hoch bewertet. Sehr gut schneidet Deutschland beispielsweise bei den demokratisch-rechtstaatlichen Rahmenbedingungen ab. Auch in den Bereichen Wirtschaft und Beschäftigung habe sich Deutschland während der Finanz- und Wirtschaftskrise als robust erwiesen. Zudem loben die Autoren die Vorreiterrolle Deutschlands in Sachen Umweltpolitik: In Politik und Gesellschaft habe Umwelt- und Klimaschutz einen hohen Stellenwert.

Die Autoren der Studie erkennen aber auch diverse Defizite bei der Zukunftsfähigkeit. Beispielsweise dürfe die hohe Akzeptanz für Umwelt- und Klimaschutz nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch Verbesserungsbedarf bestünde, beispielsweise bei der Erhöhung des im OECD-Vergleich niedrigen Anteils erneuerbarer Energien am gesamten Energieangebot. Sorge bereitet ihnen auch die seit Jahren rückläufige Wahlbeteiligung sowie die in Umfragen bekundete Unzufriedenheit mit der Politik. Nachholbedarf sehen die Autoren zudem im Bereich sozialer Inklusion: Ungleichheit und Armutsrisiko hätten in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark zugenommen. Besorgniserregend sei insbesondere das Phänomen der Kinderarmut.

Insgesamt sehen die Autoren Deutschland im vorderen Mittelfeld der OECD-Staaten. Die erfolgreichsten Länder sind die skandinavischen Länder und Neuseeland.

Bertelsmann Stiftung (2011), Nachhaltiges Regieren in der OECD - Wie zukunftsfähig ist Deutschland? Sustainable Governance Indicators 2011. Gütersloh.