Erfüllter leben


Übersicht Leseempfehlungen

Konventionelle Kohlekraftwerke sind nicht mit der 2°C Grenze vereinbar
Erklärung führender Klima- und Energiewissenschaftler

"1. Kohle ohne CCS ist keine „emissionsarme" Technologie

Selbst die effizientesten kohlebefeuerten Kraftwerke stoßen etwa 15 mal mehr CO2 pro Kilowattstunde aus als erneuerbare Energiesysteme und mehr als zwei mal so viel wie effiziente gasbefeuerte Anlagen. Es ist irreführend, von „hocheffizienten emissionsarmen Kohleverbrennungstechnologien" zu sprechen, wenn sie keine Abscheidung und Speichern von CO2 vorsehen. [...]

2. Die Abwendung eines gefährlichen Klimawandels erfordert, dass die Mehrheit der fossilen Brennstoffreserven unter der Erde bleiben muss

Das betrifft insbesondere die Verwendung von Kohle zum Zweck der Stromerzeugung. Kohle ist der fossile Brennstoff, der am leichtesten durch nahezu CO2-freie Alternativen ersetzt werden kann, während die flüssigen fossilen Treibstoffe, die im Verkehrssektor eingesetzt werden, weitaus schwieriger zu ersetzen sind. [...]

3. Die derzeitigen Trends der Kohlenutzung fördern einen klimawandel mit katastrophalen folgen

Der derzeitige globale Trend der Kohlenutzung entspricht einem Emissionspfad oberhalb des 6°C-Szenarios der Internationalen Energie-Agentur (lEA). Damit wird eine Gefahr heraufbeschworen, die nur als katastrophal bezeichnet werden kann und die über alles hinaus geht, was die Menschheit während ihrer gesamten Existenz auf diesem Planeten bislang erlebt hat. [...]

4. Um die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Zeitalter zu halten, muss die Nutzung von Kohle ohne CCS sofort absolut zurückgehen

Für den Bau neuer Kohlekraftwerke ohne CCS-Technologie - selbst für solche mit hoher Effizienz - gibt es aufgrund ihrer langen Betriebsdauer keinen Spielraum im verbleibenden CO2-Budget mehr. Aber auch für die Aufrüstung vorhandener Kohlekraftwerke mit hocheffizienten Technologien bleibt nicht viel Raum, weil sie anschließend eine noch längere Betriebszeit haben. [...]

5. Alternativen sind verfügbar und bezahlbar

Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist in den meisten Teilen der Welt finanziell wettbewerbsfähig geworden. Wenn die externen Kosten von Gesundheits- und Klimaschäden berücksichtigt werden, so ist Strom aus erneuerbaren Quellen billiger als aus fossilen Brennstoffen gewonnener Strom, einschließlich Kohle. [...]

6. Ein erster Schritt: öffentliche Entwicklungsbanken finanzieren keine Kohlekraftwerke ohne CCS mehr

Eine Reihe bilateraler und multilateraler Finanzinstitute (Weltbank, Europäische Investitionsbank, US Ex-Im Bank) hat unlängst Vorschriften erlassen, gemäß denen die Finanzierung kohlebefeuerter Kraftwerke ohne CCS-Technologie nur noch unter besonderen Umständen zulässig ist. Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat Emissions-Standards eingeführt, die die Finanzierung von Kohle ohne CCS de facto ausschließen, und die US-Umweltbehörde EPA hat einen ähnlichen regulatorischen Standard für neue Kraftwerke angekündigt. Im Rahmen seines Maßnahmeplans gegen Luftverschmutzung verbietet China den Bau neuer Kohlekraftwerke in drei Küstenprovinzen und reduziert den Kohleanteil im Energiemix. Diese Maßnahmen sind gute Beispiele dafür, was getan werden muss, um die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. [...]"


Quelle: Konventionelle Kohlekraftwerke sind nicht mit der 2°C Grenze vereinbar. Erklärung führender Klima- und Energiewissenschaftler, 2013, 8 S.