Erfüllter leben


Übersicht Leuchttürme

Prinzessinnengarten

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In vielen Städten gibt es Brachflächen, die weder von der Stadt noch privaten Investoren oder Bürgern genutzt werden. Diese wirken oft wie Fremdkörper, die die Lebensqualität in den Stadtvierteln verringern. Durch ihre Umwidmung in urbane Gärten können sie als Erholungsraum dienen, das Stadtklima verbessern, soziale Treffpunkte bilden und kulturelle Aktivitäten fördern.

In Berlin Kreuzberg hat das gemeinnützige Unternehmen „nomadisch Grün" den Moritzplatz - eine 6.000 m² große ehemalige Brachfläche - in einen Garten, den „Prinzessinnengarten" umgewandelt.

Gemeinsam mit Anwohnern aus der Nachbarschaft pflanzen die Projektträger Gemüse und Kräuter in recycelten, handlichen Industriekörben an. Nebeneinander gereiht bilden die mobilen Körbe Beete, die sich leicht auf- und wieder abbauen lassen. Kultiviert werden eine Vielfalt von Kulturpflanzen, u.a. auch alte und seltene Nutzpflanzen.

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Der Prinzessinnengarten wird zum Beispiel im Rahmen des "Projekts Verantwortung" der Evangelischen Schule Berlin Zentrum auch als Bildungsort genutzt. Jugendliche der 7. und 8. Klasse sammeln Spenden für ein eigenes Beet, bauen dieses auf, säen, pflanzen und ernten schließlich die Früchte ihrer Arbeit.

Ein weiteres Projekt ist die „Stadtsafari", bei dem Jugendliche die Freiräume in ihrem Viertel erkunden und Gestaltungsideen für diese entwickeln. Die Entwürfe werden anschließend in den Prinzessinnengärten temporär verwirklicht. Das Ergebnis der letzten Safari war u.a. eine öffentliche Galerie, hängende Gärten und ein Ponyhof.

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Nicht zuletzt ist der Prinzessinnengarten auch ein kultureller Treffpunkt. Es werden Filme gezeigt, Gartenkonzerte angeboten oder abends gemeinsam gekocht. Jeden Donnerstag um 15.00 Uhr wird eine „Gartensprechstunde" angeboten, in der Interessierte mehr über die Arbeit im Prinzessinnengarten erfahren können.

Zum Nachhaltigkeitskonzept von „nomadisch Grün" gehört auch der Grundsatz, dass sich die Unternehmung selbst trägt. Daher werden die Früchte des Gartens direkt vor Ort zum Verkauf angeboten. Zudem wurde ein Gartencafé eröffnet.

Durch diese vielfältigen Aktivitäten ist der Moritzplatz zu einem Ort geworden, an dem Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft zusammenkommen: Kreuzberger Jugendliche und deren Eltern aus der ersten Migrationsgeneration, Professoren, Studenten, Schüler und Gartenaktivisten arbeiten, lernen und entspannen sich gemeinsam.

Alles in allem sensibilisieren die Gründer von „nomadisch Grün" die Nutzer der Gärten für das Thema Agrobiodiversität, gesunde Ernährung, Klimaschutz und kulturellen Austausch. Sie sehen im Prinzessinnengarten nur den Anfang und wollen noch mehr Menschen dazu inspirieren, auch an anderen ungenutzten Orten der Stadt, mit Hilfe der mobilen Beete „produktives Grün" zu schaffen.

Auf der Internetseite www.prinzessinnengarten.net können Sie mehr zum Projekt erfahren.