Erfüllter leben


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Stadt macht satt - ernte die Stadt!

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Obwohl die intensive Landwirtschaft stark zum Klimawandel und Stickstoffeintrag in Böden beiträgt, wird etwa die Hälfte aller derart produzierten Nahrungsmittel weggeworfen. In Privathaushalten und im Handel werden viele Lebensmittel aussortiert, obwohl sie noch genießbar sind. 35 Prozent der Lebensmittel werden bereits zwischen Produktion und Verzehr vernichtet. Ursächlich hierfür ist ein "Schönheitsideal", das Einzelhändler beispielsweise zu stark gekrümmte Gurken oder verformte Karotten auf den Müll werfen lässt. So wird der Druck auf die Landwirtschaft erhöht, immer mehr zu produzieren und weiter Emissionen auszustoßen. Wie kann unter diesen Bedingungen vor allem die nachhaltige Versorgung von Stadtbewohnern sicher gestellt werden? Diese haben in der Regel kaum Möglichkeiten, selbstständig Nahrungsmittel anzubauen. Heute leben bereits 50 Prozent der Menschheit in Städten. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts werden es über 70 Prozent sein.

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(c) Uve Haußig vergrößern

Die Initiative "Stadt macht satt" macht durch vielfältige Aktionen darauf aufmerksam, wo im städtischen Umfeld - außerhalb des Einkaufs in Supermärkten - nachhaltige Lebensmittel gefunden werden können. Dies können Nahrungsmittel sein, die ein Bio-Markt aussortiert oder solche, die auf Stadtbauernhöfen den Normen nicht entsprechen. Aus der Stadtnatur erntet "Stadt macht satt" Obst, Blüten, Nüsse, Kräuter und Pilze, die sich nicht in Privatbesitz befinden. So hängen im Herbst häufig viele Obstbäume der Allmende voll mit Früchten, die niemand erntet, da sich keiner zuständig fühlt. Dieser Obstschatz kann von jedem gehoben werden. Beispielsweise konnten in nur fünf Tagen 3,5 Tonnen Äpfel der Allmende geerntet werden. Mit diesen frischen, unbehandelten und kostenlosen Äpfeln versorgt "Stadt macht satt" beispielsweise Kindergärten in Berlin. Darüber hinaus informiert die Initiative darüber, wie in sogenannten Window Farms, auf Dachgärten oder Balkonen Obst, Gemüse oder Kräuter selbstständig angebaut werden können.

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Der Schwerpunkt von "Stadt macht satt" liegt jedoch in der Arbeit an Schulen. Bei der Stadternte, bei gemeinsamen Kochaktionen oder in urbanen Schulgärten erfahren die Schüler viel über Anbau, Verwertung und Haltbarkeit von Lebensmitteln. Außerdem lernen sie auf diese Weise den Wert einer nachhaltigen Ernährung zu schätzen, die auf regionalen, saisonalen sowie klimafreundlichen Nahrungsmitteln basiert.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Initiative. Darüber hinaus wird im März in Berlin zu verschiedenen Terminen ein Vier-Gänge-Menü angeboten, das vollständig aus in Berlin gesammelten Lebensmitteln besteht. Eine Liste mit Terminen finden Sie hier. Zudem ist die Bildungsarbeit von "Stadt macht satt" auf Spenden angewiesen. Einen Spendenklick gibt es ebenfalls auf der Homepage.