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Suffizienz. Die Konsumgesellschaft in der ökologischen Krise

Der Energie- und Ressourcenverbrauch ist weltweit stark angewachsen. Beispielsweise nahmen Energie- und Papierverbrauch seit Anfang der 1980er Jahren um 40 bzw. 90 Prozent und der Fleischkonsum um 70 Prozent zu. Schon heute übersteigt der ökologische Fußabdruck die Biokapazität der Erde um mehr als 50 Prozent. Anders gewendet: Der Mensch verbraucht deutlich mehr Ressourcen und emittiert mehr Schadstoffe als die Ökosysteme regenerieren bzw. aufnehmen können. Dies führt über kurz oder lang geradewegs in eine ökologische Krise.

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Im Buch "Suffizienzhttp://www.oekom.de/clear.gif. Die Konsumgesellschaft in der ökologischen Krise" deckt der Autor Oliver Stengel, Wissenschaftler am Wuppertal Institut, diese Zusammenhänge auf und sucht nach Möglichkeiten, wie der Energie- und Ressourcenverbrauch eingedämmt werden kann. Dabei legt er dar, dass der Rückgriff auf Natur- und Ingenieurswissenschaften zur Bewältigung der ökologischen Krise nicht ausreicht. Vielmehr müssten auch sozial- und verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt werden.

Eine übergeordnete Bedeutung räumt er der Suffizienz, also der bewussten Entscheidung für weniger Konsum materieller Güter, ein. Suffizienz sei unumgänglich, da technische Innovationen allein nicht ausreichten, um die negativen Einflüsse menschlichen Handelns auf die Umwelt in der erforderlichen Weise zu verringern. Das Dilemma ist jedoch, dass viele Akteure Suffizienz für unrealisierbar halten. Daher identifiziert der Autor in seinem Buch Barrieren, die sich einer Suffizienzstrategie in den Weg stellen und sucht nach Möglichkeiten, wie diese beseitigt werden können. Insgesamt kommt er zu dem Ergebnis, dass die gegenwärtige Konsumgesellschaft zu einem Ende kommen wird - entweder indem sie sich bewusst für weniger Konsum entscheidet oder durch die ökologische Krise dazu gezwungen wird.

Oliver Stengel (2011), Suffizienz. Die Konsumgesellschaft in der ökologischen Krise. Oekom Verlag. München.