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Klimaschutz als Weltbürgerbewegung

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"Unser Wissen über den Klimawandel, seine Ursachen und seine weitgehend gefährlichen Auswirkungen hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch erweitert und vertieft. Ebenso stark ist die Anzahl der Klimaschutzinitiativen rund um den Globus gewachsen. Und dennoch steigen die globalen Treibhausgasemissionen nahezu unvermindert an. Dieses Dilemma aufzulösen, ist zu einer zentralen Menschheitsherausforderung geworden.

Die internationale Klimadiplomatie hat sich darauf verständigt, dass die Erderwärmung auf maximal 2°C begrenzt werden soll. Dieses gemeinsame Ziel gilt es im Dezember 2015 in Paris durch ein umfassendes völkerrechtliches Abkommen sicherzustellen.

Nach dem Scheitern der Kopenhagener Klimakonferenz 2009 sind die Erwartungen allerdings gedämpft. Zwar hat es in jüngster Zeit einige positive klimapolitische Signale aus China, den USA und der EU gegeben, aber wie soll es gelingen, im Konsens zwischen fast 200 Staaten eine Vereinbarung zu finden, die ebenso inklusiv wie ambitioniert ist?

Entsprechend bedarf es wohl starker zusätzlicher Kräfte auf dem Spielfeld des Klimaschutzes, welche die politischen Entscheidungsträger zu entschlossenem Handeln drängen und komplementär wirksame Maßnahmen in eigener Regie ergreifen. Folgerichtig konzentriert sich dieses Sondergutachten auf zwei Hauptaspekte und ihr Zusammenspiel: Erstens wird untersucht, welche strategischen und operativen Elemente ein multilaterales Klimaabkommen umfassen sollte, um realistischerweise eine große Wirkung erzielen und somit die Stagnation der letzten Dekade überwinden zu können. Zweitens wird die rapide wachsende Bedeutung des Beitrags zivilgesellschaftlicher Bündnisse und Akteure herausgestellt und an zahlreichen Beispielen demonstriert.

Darüber hinaus beleuchtet der WBGU in dieser Studie die Fortschrittspotenziale, welche aus den Wechselwirkungen zwischen multilateralen Verhandlungen und zivilgesellschaftlichen Aktivitäten erwachsen können. Insofern betont das Gutachten die gemeinsame Verantwortungsarchitektur, die aus dem Zusammenfügen passender vertikaler und horizontaler Elemente der Klimavorsorge entstehen sollte."

Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), Sondergutachten "Klimaschutz als Weltbürgerbewegung", Berlin 2014