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Wirtschaft ohne Wachstumsstreben - Chaos oder Chance?

In westlichen Gesellschaften ist Wirtschaftswachstum Grundlage und oberstes Ziel der Politik. Ökologie und Soziales sind ihm untergeordnet. Diese Fokussierung auf die Mehrung materiellen Wohlstands belastet Mensch und Umwelt.

Deshalb plädieren die Autoren dafür, eine Wirtschaft ohne Wachstumsstreben als Chance und nicht als Bedrohung anzusehen. Um dies zu befördern, muss die Definition von Wohlstand um weitere Dimensionen wie Zeit-, Raum- und demokratischen Wohlstand erweitert werden.

Wirtschaft ohne Wachstumsstreben bedeutet jedoch nicht zwangsläufig eine Wirtschaft ohne Wachstum, sondern eine Wirtschaftsweise, die die natürlichen Ressourcen nicht ausbeutet und Umweltkosten nicht generell auf die Allgemeinheit abwälzt. Dies erfordert umfassende Innovationen von Unternehmen und Staat. Als eine wichtige Maßnahme schlagen die Autoren die Revision des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes vor, da es die Hoffnung, Wirtschaftswachstum führe durch Vollbeschäftigung zu einer Erhöhung des Masseneinkommens sowie zu einer Verringerung der Einkommensspreizung, nicht erfüllt hat.

Liesbeth Bakker, Reinhard Loske, Gerhard Scherhorn (1999), Wirtschaft ohne Wachstumsstreben - Chaos oder Chance?" In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Studien & Berichte der Heinrich-Böll-Stiftung ; Nr. 2.