Erfüllter leben


Übersicht Leseempfehlungen

Wie weiter mit der Wachstumsfrage?

smallImage

 vergrößern

Mit seinem Essay "Abschied vom Wachstumszwang" löste Reinhard Loske 2010 eine kontroverse Debatte aus. In seinem neuen Buch „Wie weiter mit der Wachstumsfrage?" geht er anhand von Leitfragen auf die Argumente seiner Kritiker ein. So hält Loske weiter an der Forderung fest, Verzicht zu üben und Maß zu halten. Ohne materiellen Verzicht werden nachhaltige Wirtschaftsweisen kaum möglich sein. Dies müsse den Menschen - trotz der negativen Konnotation des Verzichtsbegriffs - offen kommuniziert werden. Die notwendigen Veränderungen sollten allerdings nicht als Zumutung formuliert, sondern als Herausforderung  beschrieben werden, an der die Gemeinschaft wachsen könne. Den politischen Diskurs dominierende Lösungsansätze, die durch "grünes Wachstum" materielle Wohlstandsmehrung mit Nachhaltigkeit versöhnen wollen, griffen hingegen zu kurz. Erstens sei deren Erfolg angesichts bisheriger Erfahrungen ungewiss. Zweitens würde der Druck auf Wirtschaft und Gesellschaft, stetig wachsen zu müssen, weiter hoch bleiben.

Um den Wachstumszwang abzuschwächen oder zu überwinden, fordert Loske innovative Formen sozialen, kulturellen und politischen Miteinanders. Als Beispiele hierfür nennt er Transition Towns, Social Banking, Genossenschaften, alternative Verkehrskonzepte und ein Grundeinkommen. Ferner empfiehlt er, die Abgabenlast vom Faktor Arbeit auf den Faktor Umweltverbrauch zu verlagern. So sei auch ohne wirtschaftliches Wachstum ein hohes Beschäftigungsniveau möglich. Durch diese und weitere Maßnahmen ließe sich eine Gesellschaft aufbauen, die ein gutes Leben innerhalb der ökologischen Grenzen unseres Planeten ermöglicht.

Reinhard Loske (2012), Wie weiter mit der Wachstumsfrage?, Rangsdorf, 88 S.