Erfüllter leben


Übersicht Leuchttürme

Zeit statt Zeug

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Durch ihren Konsum entscheiden Menschen darüber, welche Produkte auf welche Art und Weise produziert werden. Die vorherrschenden westlichen Konsummuster führen zu Raubbau an den Ressourcen unseres Planeten, verbrauchen viel Energie und haben somit direkten Einfluss auf unser Klima. Dabei wird viel gekauft, was nicht gebraucht oder weggeworfen wird. Ein Drittel der gekauften Kleidung wird nicht getragen, ein Viertel der Lebensmittel landet im Mülleimer, oft ohne das Verfallsdatum überschritten zu haben. Außerdem haben Menschen immer weniger Zeit, die sie mit Freunden oder der Familie verbringen können. Dabei sind gerade soziale Beziehungen wichtig für unser individuelles Wohlergehen. Diese immateriellen Dimensionen von Wohlstand, wie Beziehungen und Freizeit, werden von den materiellen immer mehr an den Rand gedrängt.

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Die Initiative "Zeit statt Zeug" möchte dazu anregen, sich diesem Trend entgegen zu stellen, innezuhalten und darüber nachzudenken, was uns wirklich glücklich macht: Um Freundschaften und Familienbeziehungen zu pflegen, soll zu Fest- und Feiertagen Zeit statt Zeug verschenkt werden. Gemeinsam verbrachte Zeit wirkt verbindender als jedes weitere Konsumgut, welches möglicherweise nicht einmal genutzt wird. Zeit statt Zeug macht konkrete Vorschläge, wie die gemeinsame Zeit mit Freunden oder Familien gestaltet werden kann.

Anlässe, diese Vorschläge umsetzen, sind beispielsweise Geburtstage, Vater- oder Muttertag. Um mit seinen Eltern mal wieder ein gutes und intensives Gespräch zu führen, könnte etwa eine gemeinsame Wanderung unternommen werden, statt die obligatorische Flasche Wein zu verschenken. Und zum Muttertag dürfte ein Gutschein für gemeinsame Gartenarbeit Freude bereiten. Beim Umtopfen der Balkonpflanzen oder Anlegen eines neuen Beetes im Garten kann womöglich auch etwas für die Führung des eigenen Haushalts gelernt werden.

Zu Weihnachten stehen Bücher besonders hoch im Kurs.  44 Prozent aller Geschenke sind Bücher. Besonders Kochbücher sind ein beliebtes Geschenk. Neun Millionen werden Jahr für Jahr gekauft. Allerdings wird gerade einmal die Hälfte davon auch genutzt, die andere bleibt ungelesen im Regal. An Stelle eines Kochbuches könnte ein gemeinsamer Kochabend verschenkt werden. Gemeinsames Zubereiten der Speisen mit einem guten Glas Wein oder einem kühlen Bier, lassen den Abend zu einem gemeinsamen Erlebnis werden. Und vielleicht traut man sich zu mehreren auch an Gerichte, die man alleine nie zubereiten würde und kann so neue Geschmacksrichtungen entdecken.

Besonders Kinder werden oft mit Zeug überhäuft. Stofftiere, Konsolen und andere Spielzeuge werden massenhaft produziert und verschenkt. Und obwohl sich Kinder über diese Produkte oft zunächst freuen, verlieren diese schnell ihren Reiz oder werden sogar nie in Gebrauch genommen. So liegen zum Beispiel 62 Prozent der gekauften Puppen ebenso ungenutzt herum wie  57 Prozent der Stofftiere. Eltern, Tanten oder Onkel könnten die bereits vorhandenen Puppen nutzen, um mit einem kleinen Puppentheater den Kindern eine Geschichte zu erzählen. Ferner könnte ein gemeinsamer Tag im Zoo statt einem Stofftier verschenkt werden. Oder es wird, um die Kinder vom Computer an die frische Luft zu holen, ein gemeinsamer Nachmittag auf dem Bolzplatz verbracht, statt das neueste Fußballspiel für die Konsole oder den Computer zu kaufen.

Weitere Ideen von Zeit statt Zeug sind beispielsweise reparieren statt neu kaufen, Waldluft statt Parfüm oder Schrank ausmisten statt Shopping. Das ausgewählte Geschenk kann über die Homepage von Zeit statt Zeug direkt versendet werden. Verschiedene Karten stehen zur Auswahl, die mit einer persönlichen Botschaft und einem Termin versehen werden können, damit die geschenkte Zeit auch wirklich gemeinsam verbracht wird.

Andere Geschenkideen sowie Hintergrundinformationen finden Sie auf der Homepage der Initiative.