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Zukunft einkaufen - Glaubwürdig wirtschaften in Kirchen

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Da Menschen über ihre Kauf- und Investitionsentscheidungen maßgeblich Einfluss auf den Absatz ökologisch und fair produzierter Güter nehmen, haben die Kirchen in Deutschland das Projekt "Zukunft einkaufen" initiiert. Mit ihm wollen sie Jugendgruppen, Pfarrgemeinden oder Seniorenheime dazu bewegen, ökofair zu konsumieren. Nach dem Prinzip "Weniger einkaufen, aber dafür besser", werben sie dafür, den Verbrauch von Konsumgütern insgesamt schrittweise zu reduzieren, um mit dem eingesparten Geld mehr ökologische und fair gehandelte Waren kaufen zu können.

Hierfür haben die Kirchen Maßnahmenkataloge und Arbeitsmaterialien erstellt, die vor Ort eingesetzt werden können. Ein Beispiel ist der Leitfaden "Ökofaire Beschaffung". Hierin zeigen sie, wie im Rahmen von fünf Arbeitsschritten die Beschaffungsstrukturen analysiert und neu konzipiert werden können. Mit Hilfe des Leitfadens hat beispielsweise die Evangelische Akademie Bad Boll ihre Küche weitestgehend auf ökologische und regionale Produkte umgestellt. Sie decken 60 Prozent des Nahrungsbedarfs aus der Region, knapp 50 Prozent stammen aus ökologischer Herstellung. Beim Einkauf von Waren aus Übersee wie Kaffe, Tee, Bananen oder Mangos achtet die Akademie darauf, dass diese fair gehandelt wurden und damit den Erzeugern, meist Kleinbauern in Entwicklungsländern, ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen.

Auch bei Geldanlagen soll künftig stärker auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Daher appellieren die Kirchen im Rahmen des Projekts an Pfarrgemeinden, Bistümer, Diözesen, Verbände und Privatpersonen, bei ihren Geldanlagen ökologische und ethische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Informationen zum Thema haben sie in der Broschüre "Geld kann duften" zusammengestellt. Mit gutem Beispiel voran geht beispielsweise die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank eG). Auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien untersucht und bewertet sie laufend ihre Bankdienstleistungen. Zudem setzt sie bei Geldanlagen einen Nachhaltigkeitsfilter ein. Mit diesem kann sie rund 1.100 Unternehmen und 50 Länder daraufhin überprüfen, ob diese verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen, Mitarbeitern, Gesellschaft und Kultur umgehen.

Das Projekt „Zukunft einkaufen" wurde 2008 gemeinsam von den Umweltbeauftragten der Evangelischen und Katholischen Kirche in Deutschland mit der Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in Deutschland ins Leben gerufen. Mehr zum Projekt sowie weitere Infomaterialien finden Sie unter www.zukunft-einkaufen.de.