Erfüllter leben


Übersicht Leuchttürme

FUTURZWEI – Stiftung Zukunftsfähigkeit

"FUTURZWEI - Stiftung Zukunftsfähigkeit" setzt sich dafür ein, unsere Gesellschaft zukunftsfähiger und damit "enkeltauglicher" zu gestalten. Dabei geht es vor allem darum, Projekte, die diese zukunftsfähige Gesellschaft heute schon vorleben, für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Die Stiftung stellt damit unter Beweis, dass nachhaltige Lebensformen nicht nur nötig, sondern auch möglich sind und einen Zuwachs an Lebensqualität versprechen. Das in den Projekten erworbene Wissen wird im sogenannten Zukunftsarchiv gesammelt.

Auf der Webseite der Stiftung nimmt dieses Zukunftsarchiv einen zentralen Platz ein. Hier werden Erfolgsgeschichten aus den verschiedensten Bereichen, die für eine zukunftsfähige Gesellschaft von Bedeutung sind, von der Idee bis zur Umsetzung nacherzählt. Dabei geht es beispielsweise um einen anderen Umgang mit Rohstoffen und Energie, nachhaltigen Konsum sowie neue Formen des Wirtschaftens oder der Bildung. Das Wissen über erfolgreiche Projekte wird gespeichert und für alle verfügbar gemacht. Außerdem wird jeder Besucher der Webseite zu Beginn aufgefordert, mindestens eine hier gelesene Geschichte weiterzuerzählen und als Multiplikator zu fungieren. Darüber hinaus finden sich auf der Homepage sogenannte Hirnifragen und die Rubrik "Schuldige Vorfahren". Bei Ersteren gibt die Schauspielerin Christiane Paul in mehreren Videos mit Hilfe von Experten Antworten auf alltägliche Fragen zum Thema Nachhaltigkeit. Bei Letzterer kommen Jugendliche zu Wort, die das Umweltverhalten ihrer Eltern und Großeltern beschreiben und Verbesserungsvorschläge machen. Außerdem werden in der Rubrik "Schöne Welt" Schlagzeilen aus deutschen Medien und unter "Nachrichten aus der Wirklichkeit" Nachrichten aus einem parallelen Universum gebracht, die uns Probleme und Absurditäten auf unserer Erde vor Augen führen sollen.

Die Sammlung konkreter Leuchtturmprojekte im Zukunftsarchiv reicht vom Einsatz fair gehandelter Kamelle im Kölner Karneval, der Herstellung von Sozialbier und besonderen Pilzen über die Organisation eines Tandemprogramms zur fleischreduzierten Ernährung bis hin zu einer Unternehmerin, die ihre gewinnbringende Werbeagentur aufgibt, um ein Textilunternehmen aufzuziehen, bei dem anständige Löhne bezahlt und ökologische Materialien verendet werden und trotzdem erschwingliche Kleidung produziert werden kann.

Sozialbier "Quartiermeister"

Seit 2010 gibt es in Berlin das Bier "Quartiermeister" zu kaufen. Durch den Verkauf dieses Bieres werden soziale Nachbarschaftsprojekte in der Region gefördert. Für jeden verkauften Kasten Bier werden etwa drei Euro - der gesamte Gewinn - an soziale Projekte gespendet. Das Bier wird von einer regionalen Brauerei bezogen und in Kneipen in Kreuzberg und Neukölln, aber auch an private Verbraucher verkauft. Bis Ende 2011 wurden bereits mehr als 10.000 € eingenommen. Sie wurden an Projekte wie die Kulturloge verteilt, die es Menschen mit Niedrigeinkommen ermöglicht, kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier (http://www.quartiermeister.org/)

Chido's Mushrooms

Ein weiteres Projekt ist zwar auch in Berlin angesiedelt, aber dort nur ein kleiner Teil eines weltumspannenden Netzwerks. Dieses Netzwerk, gegründet von Chido Govero aus Zimbabwe, nutzt Kaffeeabfälle zur Pilzzucht. Die Berliner Gruppe sammelt dafür täglich per Fahrrad Kaffeesatz an verschiedenen Stellen ein. Der Kaffeesatz wird in offene Plastiksäcke gefüllt und auf Regale in einem Berliner Keller verteilt, wo er mit Pilzkulturen geimpft wird. Nach kurzer Zeit beginnen die Pilze zu wachsen und können nach einigen Wochen geerntet werden. Erträge von 50 Kilogramm am Tag sind möglich. Selbst Edelpilze wie Shiitake können gezüchtet und an Restaurants oder Märkte verkauft werden. Normalerweise würden für die Shiitakezucht wertvolle Bäume gefällt und der Kaffeesatz würde ungenutzt im Abfall verschwinden. So wird der Abfall des einen Produktes zum Ursprung eines neuen, eine Produktkaskade entsteht. Dies entspricht dem Ideal einer "blue economy", die auch in der Lage ist, Grundbedürfnisse von Armen zu befriedigen, indem sie ökologisch sinnvoll und kostengünstig ist. Mehr Informationen zu Chido's Mushrooms finden Sie hier (http://chidos.org/de/mushrooms.html)

Weitere Informationen zur Stiftung sowie viele weitere für das Zukunftsarchiv gesammelte Projekte finden Sie unter www.futurzwei.org