Erfüllter leben


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Healthy Seas Initiative

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Bis zu 600 Jahre dauert es, bis sich ins Meer gelangte, herrenlose Fischernetze zersetzt haben. Derzeit schwimmen reichlich 640.000 Tonnen derartiger Netze in den Weltmeeren. In den ersten Jahren verfangen sichweiter unkontrolliert Fische in ihnen. Durch dieses sogenannte Ghostfishing verenden neben unzähligen Fischen jährlich mehr als 300.000 Robben, Delfine, Schildkröten und Wale.

Die "Healthy Seas Initative" - ein Zusammenschluss von Textilunternehmen und einer NGO - hat sich zum Ziel gesetzt, die Meere von dieser Last zu befreien. Die Netze bestehen nämlich zu einem Teil aus dem sogenannten Nylon 6, welches sich vollständig wiederverwerten lässt. Daraus produzieren die Unternehmen dann Socken, Badeanzüge oder Teppiche. Die Initiative fügt also - im Sinne einer Kreislaufwirtschaft - dem Nylon eine weitere Nutzungsform hinzu. Die Kunstfaser so wiederzugewinnen spart den Verbrauch von Erdöl und damit auch Emissionen ein, die bei herkömmlicher Herstellung der Socken und Teppiche entstanden wären. Mehr als 3100 Barrel Öl konnten so 2013 eingespart werden. Um mehr Socken aus alten Textilien herstellen zu können, werden zudem alte Teppiche oder andere Textilien wieder aufbereitet.

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Mit einem Kran oder anderem technischen Gerät können dabei bis zu sechs Tonnen aus dem Meer gehoben werden. Häufig wurden die Netze jedoch von Strömungen in schwierige Gewässer oder nahe an Felsformationen getragen - also dort, wo sie kein schweres Gerät erreichen kann. Dann treten Taucher auf den Plan und lösen die Netze von Hand vom Meeresboden. Da sich diese oft verfangen, ist dies mühsamer und arbeitsintensiver. Trotzdem können so bis zu 150 Kilogramm je Tauchgang geborgen werden. Allerdings müssen die Taucher aufpassen, sich auf den Tauchgängen nicht selbst in den Netzen zu verfangen. Die Arbeit ist also nicht ungefährlich. In den vergangenen Monaten konnten durch niederländische Taucher bereits 20 Tonnen Netze aus dem Wasser geholt werden. Einfacher gestaltet sich hingegen das Aufkaufen ausrangierter Netze beispielsweise von Fischfarmen.

Zwar sind die Bemühungen der "Healthy Seas Initiative" noch zu gering, um für die Weltmeere einen signifikanten Unterschied zu bedeuten. Mit zunehmendem Erfolg der Initiative könnte sich dies jedoch in Zukunft ändern. Ab Mai 2014 sollen auch in Deutschland Socken unter der Marke der Initiative - Econyl - verkauft werden.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Initiative oder in diesem Artikel von WiWo Green.  In diesem Video sehen Sie zudem einige Bilder von den Tauchgängen.