Die wagnis eG
Wohnen und arbeiten in Gemeinschaft
nachbarschaftlich, innovativ und sozial
Bei der Planung vieler Wohngebiete werden wichtige immaterielle Aspekte, wie die Gewährleistung von gesellschaftlichem Zusammenhalt, die Stiftung kultureller Identität, die Ermöglichung von Partizipation oder Umweltschutz vernachlässigt. Daher werden Konzepte benötigt, die eine soziale und ökologisch verantwortliche Wohnraumversorgung bieten. Dieses Ziel verfolgt die Münchner wagnis eG. Der Name der Wohnbaugenossenschaft steht für wohnen und arbeiten in Gemeinschaft, nachbarschaftlich, innovativ und sozial. Sie begreift sich sowohl als Wirtschaftsunternehmen als auch als bewohnerorientierte Selbsthilfeeinrichtung, bei der ökologische Aspekte nicht zu kurz kommen. Bisher hat sie drei Wohnprojekte umgesetzt, ein viertes befindet sich in Planung.
Das erste Projekt "wagnis 1" mit vier Mehrfamilienhäusern und über 90 Wohnungen wurde am Rosa-Aschenbrenner-Bogen am Olympiapark in München verwirklicht.
Schon bei der Planung des Bauvorhabens wurden die künftigen Bewohner der Anlage eingebunden. Sie brachten ihre Vorstellungen einer gelungenen Wohnanlage und ihr Wissen in Arbeitsgruppen und Plenen ein. In der Endphase des Baus wurden sie sogar selbst aktiv. In Absprache mit der Bauleitung übernahmen sie einfache handwerkliche Arbeiten, organisatorische Aufgaben, Catering, Endreinigung und vieles mehr.
Die 2005 fertig gestellte Wohnanlage verfügt über Gemeinschaftsräume und Werkstätten sowie Blumen- und Gemüsebeete, die von allen Bewohnern genutzt werden können. Die Häuser sind untereinander durch Fußwege und eine Spielstraße verbunden. Jeden Mittwoch wird ein Markttag veranstaltet, bei dem Biogemüse, Fleisch einer Landmetzgerei und mediterrane Köstlichkeiten angeboten werden. Zudem haben die Bewohner eine "Nachbarschaftsbörse" für das ganze Quartier eingerichtet mit einem umfangreichen Kursangebot von Aquarellmalerei bis zu Zen-Meditations-Kursen. Der Bewohnertreff liegt neben dem wagnis-eigenen Speisecafé Rigoletto, beide zusammen bilden das Herzstück des Quartiers.
Die wagnis eG setzt in ihren Wohnanlagen neuste Energiespar- und Umweltschutztechnologien ein. Zum Beispiel wurden in "wagnis 3" Solaranlagen und Wärmepumpen installiert. "wagnis 2" ist Teil eines solaren Nachwärmenetzes. Dieses speist seine Energie aus einem großen Solar-Kollektorfeld und deckt rund 50 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs der angeschlossenen Häuser. Im Rahmen des in Planung befindlichen Wohnprojekts wagnis 4 sollen drei Nullenergiehäuser in Massivholzbauweise errichtet werden.
Die Genossenschaft wagnis wurde im Jahr 2000 mit 21 Mitgliedern gegründet. 2010 waren es bereits über 800 in drei Wohnanlagen mit über 200 Wohnungen. Die Bewohner erwerben Genossenschaftsanteile und zahlen regulär Miete. So werden sie quasi zu Mietern im eigenen Haus. Langfristig ist der Wohnraum damit deutlich günstiger als bei einem regulären Mietverhältnis.
Mehr zu den Wohnprojekten der wagnis eG finden Sie hier.