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Wohlstand ohne Wachstum?

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"Vor 40 Jahren veröffentlichte der Club of Rome den Bericht 'Grenzen des Wachstums'. Der Befund war alarmierend: Die herrschenden Produktions- und Lebensweisen industrialisierter Gesellschaften seien langfristig nicht tragbar. Auch die deutsche Politik beschäftigt sich intensiv mit den ökologischen Konsequenzen unseres Wirtschafts- und Wohlstandsmodells. So soll die Enquete-Kommission 'Wohlstand, Wachstum, Lebensqualität' Handlungsempfehlungen für ein 'ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiges Wirtschaften' entwickeln.

Diese Aufgabe umfasst nichts Geringeres als die Neudefinition - und Neuvermessung - gesellschaftlichen Fortschritts. Neben der Frage, was unter Wohlstand und Lebensqualität gemeint ist und wie sie entsprechend gemessen werden können, kreisen die Diskussionen darum, welche Art von Wachstum notwendig ist, um möglichst viele Menschen 'glücklich' zu machen."

Mit der Frage "Welches Wachstum und welchen Wohlstand wollen wir?", befasst sich Meinhard Miegel, Vorsitzender des Denkwerk Zukunft, in seinem Essay. Ausgehend von der Feststellung, dass kein Land dieser Erde mit einem hohen Wohlstandsniveau die ökologischen Tragfähigkeitsgrenzen einhält, wirft er die Frage auf, ob dies die Alternative ist, vor der die Menschheit steht: Müssen wir uns zwischen Wohlstand bei gleichzeitiger  Zerstörung der natürlichen Umwelt oder der Einhaltung von Tragfähigkeitsgrenzen bei geringem Lebensstandard entscheiden?

Gerhard Scherhorn, Mitwirkender im Denkwerk Zukunft, weist in seinem Beitrag darauf hin, dass die Marktwirtschaft in ihrer jetzigen Form noch nicht zu einer nachhaltigen Entwicklung passt, da Wettbewerb zur Externalisierung von Kosten auf Gemeinressourcen zwingt. In weiteren Beiträgen werden neue Nachhaltigkeitsindikatoren vorgestellt, diskutieren Mitglieder der Enquete Kommission des Deutschen Bundestages die namensgebenden Begriffe "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" und wird darauf hingewiesen, dass langfristig erst die Reduzierung der Ungleichheit eine Gesellschaft ohne Wachstum ermöglicht.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung