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Baustelle Zukunft. Die Große Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft

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"Der Mensch treibt den Planeten in hohem Tempo an die Belastbarkeitsgrenzen. Längst ist klar, dass wir zu klimaverträglichen Lebensstilen und einer postfossilen Wirtschaftsweise kommen müssen. Viel Zeit für diese große Transformation bleibt nicht mehr. Gut, dass Einige schon mal angefangen haben: Unternehmen maximieren anstelle ihrer Gewinne die Zufriedenheit ihrer Angestellten. Nachbarn bauen ihr Gemüse gemeinsam in urbanen Gärten an und Kommunen nehmen die Energieversorgung wieder selbst in die Hand. Der radikale Umbau wird nicht allein mit technologischen Lösungen zu stemmen sein. Vielmehr geht es darum, den Übergang als einen tief greifenden kulturellen Prozess aktiv zu gestalten. Das wird nicht einfach, lohnt sich aber: In der Kultur des Genug atmen Mensch und Natur auf."

Eine zentrale Rolle bei der Ausgestaltung des kulturellen Wandels nimmt in dieser Ausgabe der "Politischen Ökologie" das Hauptgutachten des WBGU "Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation" ein. In verschiedenen Beiträgen analysieren die Autoren, wo sich die Transformation bereits ausmachen lässt und in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht. So geht etwa Dirk Messner in seinem Beitrag auf die noch offenen Fragen des Gutachtens ein. Demnach müsse beispielsweise der Staat gestaltend - auch gegen mächtige Interessen - in den wirtschaftlichen Rahmen eingreifen, um klimaverträgliches Wirtschaften künftig zu begünstigen. Dabei könne jedoch nicht hierarchisch von oben vorgegangen werden. Eine große Transformation benötige stattdessen eine aktive Bürgergesellschaft in der Bürger, Politik, Unternehmen und Wissenschaft den Umbruch zur Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten.  

In weiteren Beiträgen skizzieren Irmi Seidl und Angelika Zahrnt eine Postwachstumsgesellschaft. Gerhard Scherhorn beschreibt ein transformiertes Wirtschafts- und Finanzsystem. Darüber hinaus wird die Zukunftsfähigkeit der Energiesysteme, der Agrarpolitik, der Städte sowie von Medien und Wissenschaft analysiert. Kommunen komme bei der Beschleunigung der Transformation eine Schlüsselrolle zu, so Reinhard Loske in seinem Artikel. Anhand mehrerer Beispiele, wie einer kommunal geförderten Bauteilebörse, Tauschringen oder einer ökologischen öffentlichen Beschaffung macht er deutlich, dass kommunale Politik eine grüne Infrastruktur schaffen muss, in der sich soziale und kulturelle Innovationen sowie nachhaltige Lebensstile entfalten können. 

Quelle: Oekom Verlag

Oekom e.V. (2013), Baustelle Zukunft. Die Große Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, Politische Ökologie, Bd. 133, München, 161 S.